Ihr habt bestimmt alle schon mal ein Utensilio genäht oder?
Vermutlich sogar schon das ein oder andere mehr. Sind ja auch praktisch diese Dinger. Zum Verschenken, zum Ordnung halten, als Blumenvasenumhüllung oder zum schnell mal einen frischen Farbtupfer in den Raum Zaubern.
Ich
habe heute auch ein Utensilio genäht. Aber diesmal nicht aus Stoff.
Nein, es war mal wieder Zeit für ein kleines Upcycling-Projekt, das mir schon eine Weile im Kopf herumspukte. Ich habe für mein Upcycling-Utensilio genau zwei leere Milchverpackungen verwendet. Sieht nicht nach leerer Milchtüte aus, oder ?!
Es war nicht so einfach zu vernähen wie Stoff. Aber es geht! So ähnlich wie laminierter Stoff würde ich sagen...
Die Innenseite ist abwaschbar. Es war vorher die Innenseite der Tetrapacks.
Die Außenseite ist das dicke Papier (oder Pappe?) das sich zwischen der silberfarbenen Innenseite und der farbig bedruckten Außenhülle befindet.
Man könnte diese braune Papierseite also auch noch bemalen oder bestempeln.
Das ist mein erstes Utensilio aus Tetrapacks und quasi der Prototyp. Beim nächsten Mal werde ich noch ein bisschen Experimentieren. Vielleicht könnte man noch etwas Größeres daraus nähen? So einen richtigen Sack als Papierkorb vielleicht?
Ich fange einfach schon mal an, Tetrapacks zu sammeln...
So hab ich es gemacht:
Vom Tetrapack oben und unten die Kanten abschneiden, dann die Naht an der Rückseite aufschneiden. Die kleinen Stücke kommen in den gelben Sack. Übrig bleibt ein großes Rechteck.
Das wird mit Wasser und Seife von beiden Seiten gereinigt und trocken gerieben.
Dann geht es los: knautschen, kneten, falten, knuddeln. Das Material kann man wie einen Teig auf der Arbeitsplatte ordentlich durchkneten! Auch mal wie einen Fächer falten und zwirbeln. Alles ist erlaubt!
Nur an den Kanten vorsichtig sein. Die reißen leicht ein. Vor allem da, wo vorher der Tetrapack verklebt war. Das sieht dann so aus:
Wenn man den Tetrapack lange genug bearbeitet hat, wird das Material immer weicher. Und irgendwann sieht man am Rand, dass sich die obere von der unteren Schicht löst. Dann kann man die beiden Schichten ganz leicht voneinander trennen. Aber nicht mit Gewalt ziehen! Wenn es zu schwer geht, lieber noch mal durchkneten.
Die beiden Teile werden nun mit der Hand schön glatt gestrichen.
Mit einem zweiten Tetrapack geht man genau so vor und hat dann 4 Teile vor sich liegen. Jeweils 2 werden an den langen Seiten zusammengenäht und zwar rechts auf rechts. Also einmal Silberseite auf Silberseite und einmal braune Seite auf braune Seite.
Man erhält dann zwei große Stücken, deren lange Seite jeweils begradigt und dann zusammengenäht wird.
Dieses große Stück wird quer gefaltet, die Kanten erneut begradigt. Alle 3 offenen Kanten werden jetzt zusammengenäht. An der langen Kante aber eine ausreichend große Wendeöffnung lassen! Diese sollte größer sein, als man sie üblicherweise bei Utensilios lässt. Man bekommt sonst Probleme bem Wenden des steifen Manterials.
Nun in die vier Kanten Abnäher nähen, diese abschneiden und den Schlauch wenden. Das ist mit Abstand der kniffeligste Teil! Man muss schon sehr vorsichtig und geduldig sein. Das Material ist störrisch!
Wenn das geschafft ist, wird die Wendeöffnung von Hand mit einer unsichtbaren Naht geschlossen. Ich würde dafür beim nächsten Mal einen festeren Faden als normales Nähgarn nehmen.
Fertig!
(Ich orientiere mich übrigens immer an der Anleitung von Steffi / Kreativ oder Primitv. Das ist meiner Meinung nach die allereinfachste Art ein Utensilio zu nähen)
... und ab damit zum Creadienstag :-)!